Helles, warmes Licht war es das, durch die großzügige Fensterfront, in den Raum brach. Die cremefarbenen Seidenschals, die die Fenster zierten, bestärkten den heimeligen Eindruck der einen in seinen Bann zog, so man einen Fuß in den, mit hellem Parkett ausgelegten, Raum setzte. Vielleicht war es auch dem kleinen Geheimnis geschuldet und daher der Eindruck eher subjektiv denn objektiv.
Ein sachtes Lächeln, ehrlicher Natur, breitete sich auf den Lippen des Fräuleins aus, während das olivgrüne Augenpaar über die soeben arrangierten Möbel wanderte. Ganz unüblich, gegenüber den anderen Räumlichkeiten des Palais, war dieser Raum in sanften, warmen Tönen gehalten, was sich an der Dekoration, den Möbelstücken selbst und der Wandtapete widerspiegelte.
Die zarten Finger, der Linken, strichen nachdenklich über die neuste Errungenschaft im Raum.Wie sollte man die Gedanken, die in ihrem Kopf kreisten, in Worte fassen? Noch länger aufschieben, keine Option, aber den rechten Moment abzupassen, mehr als schwierig.
Ein Geheimnis das nicht mehr all zulange verborgen werden konnte.
Streit hatte es heraufbeschworenen, Distanz zu Nahestehenden aufgebaut, wie es immer war, wenn man Dinge verschweigen musste. Etwas das Adelaide nur zu gut kannte. Auch wenn man gemeinhin sagt.
An das würde sie sich niemals gewöhnen, wollte dies auch nicht. Nicht mehr lange, dann würde sich das kleine, gut gehütete Geheimnis offenbaren. Und erneut schlich sich ein Lächeln auf die Züge des edlen Fräuleins. Die Nachricht lag auf ihrem Platz, nur eine Frage der Zeit, bis, ein Nicken begleitete den Gedankengang.
Flüsterte sie in den Raum, straffte die Haltung, schritt zur Fensterfront und schloss, die Mittagssonne genießend, für einen kurzen Moment die Augen. Ein entschlossenes Nicken später,schritt sie langsam durch den Raum, hinaus auf den Flur, die Tür leise hinter sich schließend. Die linke flache Hand auf dem edlen Holz abgelegt, sandte sie noch ein Lächeln der verschlossenen Räumlichkeit entgegen ehe sie diese abschloss und den Schlüssel in der Robentasche verschwinden ließ.